Der Governance Kodex für Familienunternehmen in Österreich

Der Go­ver­nan­ce Ko­dex für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men in Öster­reich Ziel ist es, die po­ten­zi­el­len Kon­flik­te zwi­schen Stif­tungs­zweck und Un­ter­neh­mens­in­ter­es­sen auf­zu­lö­sen. An­fang Juli ha­ben die IN­TES Aka­de­mie für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und das Bank­haus Späng­ler die erst­mals 2005 in Öster­reich her­aus­ge­ge­be­nen Leit­li­ni­en für die ver­ant­wor­tungs­vol­le Füh­rung von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und Un­ter­neh­mer­fa­mi­li­en in der drit­ten Fas­sung ver­öf­fent­licht. Wie in Deutsch­land de­fi­niert der … Weiterlesen

Der Go­ver­nan­ce Ko­dex für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men in Öster­reich

Ziel ist es, die po­ten­zi­el­len Kon­flik­te zwi­schen Stif­tungs­zweck und Un­ter­neh­mens­in­ter­es­sen auf­zu­lö­sen.

An­fang Juli ha­ben die IN­TES Aka­de­mie für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und das Bank­haus Späng­ler die erst­mals 2005 in Öster­reich her­aus­ge­ge­be­nen Leit­li­ni­en für die ver­ant­wor­tungs­vol­le Füh­rung von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und Un­ter­neh­mer­fa­mi­li­en in der drit­ten Fas­sung ver­öf­fent­licht. Wie in Deutsch­land de­fi­niert der Go­ver­nan­ce Ko­dex für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men kla­re Re­geln für Fa­mi­li­en­mit­glie­der und Ge­sell­schaf­ter von in­ha­ber­ge­führ­ten und -kon­trol­lier­ten Ge­sell­schaf­ten. Und wie in Deutsch­land ist der Ko­dex in Öster­reich auf­grund der zen­tra­len Be­deu­tung von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft be­son­ders re­le­vant: Rund 90 Pro­zent al­ler ös­ter­rei­chi­schen Fir­men sind fa­mi­li­en­geführt. Sie be­schäf­ti­gen 67 Pro­zent al­ler Er­werbs­tä­ti­gen. Mit Hil­fe ei­nes in­di­vi­du­ell er­ar­bei­te­ten Fa­mi­li­en­ko­dex kön­nen Un­ter­neh­mer­fa­mi­li­en ihre Füh­rungs-, Kon­troll- und Fa­mi­li­en­struk­tu­ren in ei­nem struk­tu­rier­ten Pro­zess über­prü­fen, an­pas­sen und wei­ter­ent­wi­ckeln und so das lang­fris­ti­ge Über­le­ben des Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens ge­währ­leis­ten.

Sonderteil Stiftungen im Österreichischen Kodex

In Ab­gren­zung zum deut­schen Go­ver­nan­ce Ko­dex für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ent­hal­ten die ös­ter­rei­chi­schen Leit­li­ni­en ei­nen ge­son­der­ten Ab­schnitt zur ös­ter­rei­chi­schen Pri­vat­stif­tung ge­mäß Pri­vat­stif­tungs­ge­setz. Vie­le der 3.600 Pri­vat­stif­tun­gen in Öster­reich sind in Un­ter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen in­ves­tiert, dar­un­ter be­deut­sa­me ös­ter­rei­chi­sche Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men wie An­dritz, Man­ner, RHI und Zum­to­bel. Ziel ist es, die po­ten­zi­el­len Kon­flik­te zwi­schen Stif­tungs­zweck und Un­ter­neh­mens­in­ter­es­sen durch ent­spre­chen­de Re­ge­lun­gen nach dem Ko­dex auf­zu­lö­sen. Die Stif­tung soll als Ei­gen­tü­me­rin nicht die Un­ter­neh­mens­füh­rung über­neh­men, son­dern das ihr ge­wid­me­te Ver­mö­gen nut­zen und ver­wal­ten. Da­bei soll dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass das un­ter­neh­me­ri­sche Han­deln im Un­ter­neh­men mög­lich bleibt und Stif­tungs- bzw. Ein­zel­in­ter­es­sen dem Un­ter­neh­mens­in­ter­es­se un­ter­ge­ord­net wer­den. Da Stif­tungs­be­güns­tig­te nicht im Stif­tungs­vor­stand ver­tre­ten sein dür­fen, emp­fiehlt der Ko­dex, dass sich die­se in ei­nem ak­ti­ven Bei­rat kon­sti­tu­ie­ren.

Aktualisierung berücksichtigt Rechtsprechung, Praxis und Wissenschaft

Eine re­nom­mier­te Kom­mis­si­on aus 20 ös­ter­rei­chi­schen Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mern und Wis­sen­schaft­lern hat den Ko­dex un­ter der Mo­dera­ti­on von Prof. Dr. Pe­ter May an neue Er­kennt­nis­se aus der Pra­xis, Recht­spre­chung und Wis­sen­schaft an­ge­passt. Die neu­en Schwer­punk­te der ak­tua­li­sier­ten Ko­dex-Aus­ga­be be­tref­fen u. a. The­men wie Kom­mu­ni­ka­ti­on in­ner­halb der Fa­mi­li­en, die Be­deu­tung der Fa­mi­ly Go­ver­nan­ce, Re­ge­lun­gen hin­sicht­lich der Auf­sichts­gre­mi­en und die Be­son­der­heit von ös­ter­rei­chi­schen Pri­vat­stif­tun­gen als Ei­gen­tü­me­rin von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men.
Ne­ben dem Prä­si­di­ums­vor­sit­zen­den Prof. Dr. Pe­ter May und Hein­rich Späng­ler (Bank­haus Carl Späng­ler & Co. KG AG) ha­ben u. a. fol­gen­de Un­ter­neh­men bei der Übe­r­ar­bei­tung der Leit­li­nie mit­ge­wirkt: Sport Bründl, Handl Ty­rol, Bau- und Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men Hil­le­brand, Schwarz­mül­ler, Ja­co­by Hol­ding, Ge­brü­der Weiss, Ei­sen­werk Sul­zau-Wer­fen und das Ho­tel Edel­weiss. Zu den Kom­mis­si­ons­mit­glie­dern zähl­ten zu­dem Dr. Pe­ter Bar­tels (Mit­glied der Ge­schäfts­füh­rung von PwC und Lei­ter­Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und Mit­tel­stand) und Dr. Do­mi­nik von Au (Part­ner bei PwC und Ge­schäfts­füh­rer der IN­TES Aka­de­mie für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men).

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