Die 10 größten Familienunternehmen der Welt

Von Dr. Christina Müller Die wert­volls­ten Un­ter­neh­men sind kei­ne Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Es sind die be­kann­ten Tech-Kon­zer­nen wie Mi­cro­soft, App­le, Ama­zon und Al­pha­bet (Goog­le). Acht der 10 wert­volls­ten Un­ter­neh­men kom­men aus den USA, zwei aus Chi­na. Ein Misch­kon­zern (Berk­shire Hat­ha­way) und ein Phar­ma-Rie­se (John­son & John­son) sind da­bei. Von den eins­ti­gen Öl-Mul­tis, die frü­her die Top Ten … Weiterlesen

Von Dr. Christina Müller

Die wert­volls­ten Un­ter­neh­men sind kei­ne Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Es sind die be­kann­ten Tech-Kon­zer­nen wie Mi­cro­soft, App­le, Ama­zon und Al­pha­bet (Goog­le). Acht der 10 wert­volls­ten Un­ter­neh­men kom­men aus den USA, zwei aus Chi­na. Ein Misch­kon­zern (Berk­shire Hat­ha­way) und ein Phar­ma-Rie­se (John­son & John­son) sind da­bei. Von den eins­ti­gen Öl-Mul­tis, die frü­her die Top Ten do­mi­nier­ten, fin­det sich nur noch Exxon Mo­bil in den Top Ten. Sei­nen Um­satz konn­te der Mi­ne­ral­öl­kon­zern in den letz­ten 10 Jah­ren ge­ra­de ein­mal hal­ten (+1,5% ge­gen­über 2019). In die Glo­bal Top 100 schafft es mit SAP (Rang 58) ge­ra­de ein­mal ein deut­sches Un­ter­neh­men.

Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men sucht man ver­geb­lich in den Top Ten. Trotz ih­rer im­men­sen wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung in vie­len In­dus­trie­na­tio­nen tau­chen sie nicht in den obe­ren Rän­gen der größ­ten oder wert­volls­ten Un­ter­neh­men auf. Was sagt uns das über die Zu­kunfts­fä­hig­keit un­se­rer Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men? Wie zu­kunfts­wei­send sind ihre Ge­schäfts­mo­del­le noch? Wer­den Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men es schaf­fen, sich in der „neu­en Nor­ma­li­tät“ schnell ge­nug zu trans­for­mie­ren, um sich in Zei­ten von Han­dels­krie­gen, Pro­tek­tio­nis­mus, Fach­kräf­te­man­gel, Po­pu­lis­mus, Big Data, Künst­li­che In­tel­li­genz und Kli­ma­wan­del na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal ab­zu­he­ben?

Dazu lohnt ein Blick auf die ak­tu­ell 10 größ­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men welt­weit. Ge­mein­sam mit der On­line-Platt­form Fa­mi­ly Ca­pi­tal im „Worl­d’s Top 750 Fa­mi­ly Busi­ness Ran­king“ ha­ben wir in An­leh­nung an das jüngst im Han­dels­blatt er­schie­ne­nen Dos­sier die ge­mes­sen am Um­satz 10 größ­ten pri­vat ge­hal­te­nen (nicht-bör­sen­no­tier­ten) Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men iden­ti­fi­ziert und ge­nau­er un­ter die Lupe ge­nom­men.

#1: SCHWARZ GRUP­PE (DEUTSCH­LAND)

Logos von Kaufland und Lidl

Die­ter Schwarz (80 Jah­re), In­ha­ber der Schwarz-Grup­pe schuf in sei­nem Un­ter­neh­mer­le­ben den größ­ten Le­bens­mit­tel­ein­zel­händ­ler der Welt. Er star­te­te sei­ne Kar­rie­re als kauf­män­ni­scher Aus­zu­bil­den­der in der von sei­nem Ur­groß­va­ter ge­grün­de­te Süd­früch­te­hand­lung „Lidl & Schwarz“, die sein Va­ter vom Groß- zum Ein­zel­händ­ler um­wan­del­te. 1973 er­öff­ne­te Die­ter Schwarz – in­spi­riert aus den USA und den Ge­brü­dern Al­brecht – mit Kauf­land den ers­ten Dis­coun­ter. Kauf­land wur­de der Grund­stein sei­nes Er­folgs. Mit sei­nem Rück­zug aus der Un­ter­neh­mens­lei­tung (1977-1999) über­trug Schwarz das Ei­gen­tum an die Die­ter-Schwarz-Stif­tung; das Ge­schäft lei­tet seit­dem der mitt­ler­wei­le 70-jäh­ri­ge und lang­jäh­ri­ge Ver­trau­te Klaus Geh­ring. Wer die Nach­fol­ge des Ein­zel­han­dels­rie­sen über­nimmt, ist noch nicht ge­re­gelt. Geh­ring will mit 75 Jah­ren die Füh­rung ab­ge­ben. Schwarz Töch­ter stre­ben kei­ne ope­ra­ti­ve Rol­le im Un­ter­neh­men an.

#2: CAR­GILL (USA)

Logo Cargill

Car­gill wur­de ist ein Le­bens- und Fut­ter­mit­tel­her­stel­ler, der auch in den Be­rei­chen tech­ni­sche In­dus­trie und Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen agiert. Das Un­ter­neh­men wur­de 1865 von Wil­li­am Wal­lace als Ge­trei­del­ager ge­grün­det. Das Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men be­fin­det sich zu knapp 90% in den Hän­den der Fa­mi­lie Car­gill und Mac­Mil­lan, die durch die Hoch­zeit der Toch­ter von Wil­li­am Wal­lace mit John Mac­Mil­lan 1895 mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Ge­lei­tet wird Car­gill seit 2013 vom fa­mi­li­en­frem­den Ma­na­ger Da­vid Ma­cLenn­an; be­reits 1995 war das letz­te Fa­mi­li­en­mit­glied aus der Füh­rung des Un­ter­neh­mens zu­rück­ge­tre­ten. Dass alle Eier, die in Mc­Do­nal­d’s Re­stau­rants in den USA ver­wen­det wer­den, aus Car­gill-Far­men kom­men, dass Car­gill größ­ter Ge­flü­gel­pro­du­zent in Thai­land ist, und knapp ein Vier­tel des US-Fleisch­markts aus­macht, ist trotz der im­men­sen Grö­ße von Car­gill kaum be­kannt.

#3: TATA GROUP (IN­DI­EN)

Logo der Tata Group

In­di­ens größ­tes Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ist die Tata-Grup­pe. Ge­grün­det hat den in­di­schen Misch­kon­zern mit mehr als 100 meist von­ein­an­der un­ab­hän­gi­gen Un­ter­neh­men und knapp 700.000 Mit­ar­bei­tern Par­sen Jams­he­di Tata im Jahr 1868. Er mach­te aus ei­ner bank­rot­ten Ölmüh­le eine Spin­ne­rei, die er kur­ze Zeit spä­ter ver­kauf­te, um dann wie­der­um eine  Baum­woll­müh­le zu er­wer­ben, die der Kern des spä­te­ren Tata Kon­zerns wur­de.

An­fang des 20. Jahr­hun­derts grün­de­te Tata das ers­te in­di­sche Stahl­un­ter­neh­men. Mitt­ler­wei­le ist der breit auf­ge­stell­te Kon­zern auch in den Be­rei­chen Au­to­mo­bil, Le­bens­mit­tel und Ho­tels (Taj Mahal) tä­tig. Zu Tata zählt zu­dem Tata Con­sul­tan­cy (DCS), eine der welt­weit größ­ten IT-Be­ra­tun­gen. Der Tata Trust ist ähn­lich viel­fäl­tig aus­ge­stellt wie der Kon­zern, an dem er 66% der An­tei­le hält. Sein En­ga­ge­ment um­fasst Be­rei­che wie Ge­sund­heit, Er­näh­rung, Bil­dung, Gleich­be­rech­ti­gung, Sport und Kul­tur, Um­welt und Mi­gra­ti­on, Di­gi­ta­li­sie­rung und Ka­ta­stro­phen­schutz.

Erst seit Ja­nu­ar 2017 wird die Tata Group vom fa­mi­li­en­frem­den Na­ta­ra­jan Chan­dra­se­ka­ran ge­lei­tet, der sei­ne Kar­rie­re 30 Jah­re zu­vor bei TCS be­gann. Zu­vor stan­den aus­schließ­lich Män­ner aus dem (wei­ten) Fa­mi­li­en­kreis dem Un­ter­neh­men vor. Un­ter Chan­dra­se­karans Lei­tung wur­de TCS zum größ­ten pri­va­ten Ar­beit­ge­ber In­di­ens, zum wert­volls­ten in­di­schen Un­ter­neh­men und 2015 zur ein­fluss­reichs­ten Mar­ke im Be­reich IT-Ser­vice der Welt.

#4: KOCH IN­DUS­TRIES (USA)

Logo Koch Industries

Ein wei­te­res Kon­glo­me­rat in den Top Ten der größ­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men sind die US-ame­ri­ka­ni­schen Koch In­dus­tries. Das Misch­un­ter­neh­men ver­folgt Ak­ti­vi­tä­ten in der Agrar­wirt­schaft, im En­er­gie­sek­tor, in der Erd­öl­in­dus­trie und Pe­tro­che­mie, im Roh­stoff­han­del, in der Fi­nanz­bran­che bis hin zur Pa­pier- und Zell­stoff­in­dus­trie in mehr als 50 Län­dern. An der Spit­ze steht das 1940 von Fred C. Koch Wood Ri­ver Oil and Re­fi­ning Com­pa­ny ge­grün­de­te Un­ter­neh­men seit 1955 Charles Koch, der ge­mein­sam mit sei­nem jün­ge­ren Bru­der Da­vid das Un­ter­neh­men bis zu Da­vids Aus­schei­den 2018 lei­tet. Sei­ne bei­den wei­te­ren Brü­der zahl­te das Duo 1967 nach ei­nem Fa­mi­li­en­streit aus. Die Nach­fol­ge scheint sich mit Cha­se Koch schon ab­zu­zeich­nen. Der Sohn von Charles Koch ist be­reits Mit­glied im Ver­wal­tungs­rat von Koch In­dus­tries und steht an der Spit­ze der im No­vem­ber 2017 grün­de­ten Ven­ture-Ca­pi­tal-Ge­sell­schaft Koch Dis­rup­ti­ve Tech­no­lo­gies (KDT), die nach jun­gen Un­ter­neh­men und viel­ver­spre­chen­den Tech­no­lo­gi­en sucht.

Be­kannt ist die Fa­mi­lie nicht nur auf­grund ih­res un­ter­neh­me­ri­schen Er­folgs, son­dern vor al­lem we­gen ih­res po­li­ti­schen En­ga­ge­ments. Die po­li­ti­sche Koch Fa­mi­ly Foun­da­ti­on gilt als Spon­sor kli­maskep­ti­scher Po­si­tio­nen und als trei­ben­de Kraft hin­ter der Ab­kehr der US-Re­gie­rung von Maß­nah­men zur Ein­däm­mung des Kli­ma­wan­dels.

#5: CHI­NA PA­CI­FIC CON­STRUC­TION GROUP (CHI­NA)

Logo der China Pacific Construction Group (CPCG)

Kom­plett un­po­li­tisch agiert hin­ge­gen Chi­nas größ­tes Un­ter­neh­men in Fa­mi­li­en­hand, die 1995 von Yan Jie­he ge­grün­de­te Chi­na Pa­ci­fic Con­struc­tion Group (CPCG). Yan Jie­he, der zu den reichs­ten Chi­ne­sen zählt, ist kein Mit­glied der chi­ne­sisch kom­mu­nis­ti­schen Par­tei und ver­bie­tet auch sei­ner Fa­mi­lie ein po­li­ti­sches En­ga­ge­ment. Und das, ob­wohl sein Un­ter­neh­men auf In­fra­struk­tur­pro­jek­te wie den Bau von Brü­cken, Stra­ßen, Ha­fen- und In­dus­trie­an­la­gen spe­zia­li­siert ist, ein von staat­li­chen Un­ter­neh­men do­mi­nier­ten Ge­schäfts­welt. Zu­dem tritt CPCG als Kon­trak­tor für öf­fent­li­che Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te auf und war nach ei­ge­nen An­ga­ben be­reits am Bau von über 1.000 Plan­städ­ten be­tei­lig. Für Auf­se­hen sor­ge jüngst, dass Yan Jie­he sechs Ge­mein­den auf­grund aus­ste­hen­der Zah­lung ver­klag­te. Yan Jie­he gilt als Er­fin­der von „Build and Trans­fer“-Pro­jek­ten, bei de­nen die lo­ka­len Re­gie­run­gen drei Jah­re Zeit zur Rück­zah­lung von In­fra­struk­tur­kos­ten ha­ben.

Die Nach­fol­ge hat der aus ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen stam­men­den Leh­rers­sohn be­reits ge­re­gelt. Er hat die Füh­rung des Un­ter­neh­mens, das er zu 70% hält, 2011 an sei­nen 1986 ge­bo­re­nen Sohn Yan Hao über­ge­ben. Ihm ge­lang in nur ei­nem Jahr im Al­ter von 27 Jah­ren ein Tur­naround der ver­lust­rei­chen staat­li­chen Su­chun High­way En­gi­nee­ring Co. Ltd, die er bis zu sei­nem Ein­stieg bei CPCG wei­ter­ent­wi­ckel­te. Auf­grund sei­ner Ver­diens­te für das Un­ter­neh­men wur­de Yan Hao mit zahl­rei­chen Awards aus­ge­zeich­net.

#6: ALDI (DEUTSCH­LAND)

von links nach rechts: die Logos der Konzerne Aldi Süd und Aldi Nord

Mit Aldi, kurz für Al­brecht Dis­kont, steht ein wei­te­rer deut­scher Dis­coun­ter­fa­mi­lie an der Spit­ze der größ­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Die Ge­brü­der Al­brecht hat­ten den Le­bens­mit­tel­la­den der El­tern 1948 über­nom­men und mit ei­nem neu­en Kon­zept, die Le­bens­mit­tel­grund­ver­sor­gung mit ei­nem mi­ni­ma­len Sor­ti­ment zu ge­rin­gen Prei­sen si­cher­zu­stel­len, um­ge­baut. Mit bahn­bre­chen­dem Er­folg. 1961 be­schlos­sen die Theo und Al­brecht, die seit 1954 als Selbst­be­die­nungs­la­den kon­zi­pier­te Dis­coun­ter­ket­te in Aldi Süd und Aldi Nord zu tren­nen. Aldi Nord und Aldi Süd wer­den aus­schließ­lich von fa­mi­li­en­frem­den Ma­na­gern ge­führt. Theo Al­brecht Ju­ni­or ist das ein­zi­ge Mit­glied der Fa­mi­lie Al­brecht, das noch ak­tiv in der Dis­coun­ter-Grup­pe tä­tig ist. Die ope­ra­ti­ve Füh­rung von Aldi Nord be­steht aus ei­nem Ver­wal­tungs­rat mit Sitz in Es­sen. Aldi Süd wird von ei­nem Ko­or­di­nie­rungs­rat aus Mül­heim an der Ruhr ge­lei­tet. Das Ver­mö­gen bei­der Un­ter­neh­men ist in der Siep­mann-Stif­tung (Aldi Süd) so­wie der Ja­ko­bus-, der Mar­kus- und der Lu­kas-Stif­tung ge­bün­delt, de­ren Aus­schüt­tun­gen den un­ter­schied­li­chen Fa­mi­li­en­zwei­gen zu­gu­te­kommt.

Lan­ge Zeit wur­den die bei­den Ge­schäf­te strikt ge­trennt von­ein­an­der ge­führt. Zu­letzt gab es aber Be­stre­bun­gen, Be­rei­che wie Kom­mu­ni­ka­ti­on, und Mar­ke­ting zu zen­tra­li­sie­ren.

#7: AMER IN­TER­NA­TIO­NAL (CHI­NA)

Logo der Amer Group

Erst 1994 wur­de das chi­ne­si­sche In­dus­trie­kon­glo­me­rat Amer In­ter­na­tio­nal vom heu­te 51-jäh­ri­gen Wang We­ny­in ge­grün­det. Der aus ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen stam­men­de Wang be­gann sei­ne Kar­rie­re nach sei­nem Stu­di­um im La­ger ei­nes ja­pa­ni­schen Kup­fer­han­dels, be­vor er mit der Pro­duk­ti­on von Ka­beln sein ei­ge­nes Ge­schäft star­te­te.

Auf­grund der ho­hen Nach­fra­ge der schnell wach­sen­den chi­ne­si­schen Wirt­schaft ex­pan­dier­te das Un­ter­neh­men, des­sen Name aus Amerika ab­ge­lei­tet ist, schnell und stieg bald dar­auf in den Roh­stoff­han­del und die Kup­fer­pro­duk­ti­on ein. Mitt­ler­wei­le sind die Ak­ti­vi­tä­ten des Un­ter­neh­mens weit ge­fä­chert: Her­ge­stellt wer­den un­ter an­de­rem Halb­lei­ter, Mar­morskulp­tu­ren und Mö­bel. Amer be­sitzt ein In­dus­trie­park für Prä­zi­si­ons­kon­trol­le und ist im Gar­ten- und Sport­ar­ti­kel­be­reich tä­tig. Das in­ter­na­tio­na­le Ge­schäft lei­tet Wangs Ehe­frau Liu Jie­hong We­ny­in. Die Nach­fol­ge hat das Un­ter­neh­mer­ehe­paar noch nicht ge­re­gelt. Wang ist erst 51, Liu Jie­hong 48 Jah­re alt.  

#8: AUCHAN HOL­DING (FRANK­REICH)

Logo der Auchan Holding

Ne­ben der Schwarz Grup­pe und Aldi ist die Auchan Hol­ding das drit­te pri­vat ge­hal­te­ne Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men, das im Ein­zel­han­del groß ge­wor­den ist. Mitt­ler­wei­le ver­eint die 1961 von Gé­rald Mul­liez als Selbst­be­die­nungs­su­per­markt ge­grün­de­te Hol­ding ne­ben der Hy­per­markt­ket­te Auchan und dem Sport­ar­ti­kel­an­bie­ter De­c­ath­lon die kom­ple­men­tä­ren Ge­schäfts­be­rei­che Cee­trus (Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler) und oa­ney (Fi­nanz­dienst­leis­ter), wenn­gleich die Fa­mi­lie an Letz­te­ren seit dem Ver­kauf an die BPCE nur noch als Min­der­heits­ge­sell­schaf­ter be­tei­ligt ist.

Die wei­te­ren Be­tei­li­gun­gen (z.B. die Mo­de­lä­den Pim­kie und Or­say, die Bau­märk­te Le­roy Mer­lin, die Au­to­re­pa­ra­tur­werk­statt Nord­au­to) der weit ver­zweig­ten Fa­mi­lie Mul­liez mit über 700 Mit­glie­dern wer­den in der As­so­cia­ti­on Fa­mi­lia­le Mul­liez (AFM) ge­bün­delt und seit 2014 von dem an­ge­hei­ra­te­ten Fa­mi­li­en­mit­glied Bar­t­hé­le­my Gu­is­lain ge­lei­tet.

#9: GUN­VOR (SCHWE­DEN)

Logo der schwedischen Gunvor-Gruppe

Die schwe­di­sche Gun­vor-Grup­pe mit Sitz in den Nie­der­lan­den und der Schweiz ist der welt­weit größ­te Roh­stoff­händ­ler in Fa­mi­li­en­hand. Die Grup­pe han­delt, trans­por­tiert, la­gert und op­ti­miert Erd­öl und Erd­öl­er­zeug­nis­se und be­sitzt da­ne­ben sub­stan­zi­el­le Be­tei­li­gun­gen an Ölter­mi­nals, Misch- und Ha­fen­an­la­gen, Ölpipe­lines und För­der­pro­jek­ten. Ge­grün­det wur­de das Un­ter­neh­men im Jahr 2000 vom schwe­di­schen Un­ter­neh­mer Torb­jörn Törn­qvist, ein ehe­ma­li­ger Ölhänd­ler bei BP, Scan­di­na­vi­an Tra­ding Co. und In­ter­ma­ri­ti­me Group Pe­tro­tra­de, und sei­nem rus­si­schen Part­ner Gen­na­di Timt­chen­ko. Timt­chen­ko ver­kauf­te sei­ne An­tei­le 2014 kurz vor In­kraft­tre­ten west­li­cher Sank­tio­nen ge­gen Russ­land in der Fol­ge der Krim­kri­se an Törn­qvist. Seit­dem be­sitzt Törn­qvist die Mehr­heit der An­tei­le des Un­ter­neh­mens, die er in eine Fa­mi­li­en­stif­tung ein­ge­bracht hat. Die rest­li­chen An­tei­le wer­den von lei­ten­den Mit­ar­bei­tern ge­hal­ten. Bis 2007 ein Ni­schen­an­bie­ter mit Fo­kus auf den Ex­port von rus­si­schem Öl durch Est­land, zählt Gun­vor mitt­ler­wei­le zu den größ­ten Roh­stoff­händ­lern der Welt. Sei­ne Ak­ti­vi­tä­ten sind auf­grund von Ver­bin­dun­gen zu Wla­di­mir Pu­tin und Be­ste­chungs­vor­wür­fe nicht un­um­strit­ten. Auf letz­te­re hat Gun­vor jüngst mit um­fas­sen­den Com­p­li­an­ce-Maß­nah­men re­agiert.  

#10: HIN­DU­JA GROUP (IN­DI­EN)

Logo der Hinduja Group

Mit dem Misch­kon­zern Hin­du­ja Group, fin­det sich ein zwei­tes in­di­sches Un­ter­neh­men un­ter den größ­ten pri­va­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Ge­grün­det wur­de das Un­ter­neh­men im Jahr 1914 un­ter dem Na­men Par­ma­nand De­ep­chand im in­di­schen Mum­bai. Die Han­dels­fir­ma und Haus­bank ex­pan­dier­te vor al­lem im Iran, wo bis 1979 auch der Un­ter­neh­mens­sitz lag.

Heu­te ist die Hin­du­ja Group in den Be­rei­chen Trans­port und Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen, En­er­gie, In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie, Me­di­en und er­neu­er­ba­re En­er­gi­en tä­tig und zählt mit mehr als 150.000 Mit­ar­bei­tern zu ei­nem der größ­ten di­ver­si­fi­zier­ten Kon­glo­me­ra­ten der Welt. Die Hin­du­ja Foun­da­ti­on bün­delt die wohl­tä­ti­gen Ak­ti­vi­tä­ten der Hin­du­ja Fa­mi­lie v.a. in den Be­rei­chen Ge­sund­heit, Er­zie­hung, Kunst, Kul­tur, so­zia­le Für­sor­ge und Sport. Ge­lei­tet wird das Un­ter­neh­men von Sri­chand Hin­du­ja, dem Sohn des Grün­ders. Sei­ne drei Brü­der Go­pichand, Pra­kash­chand und As­hok sind in un­ter­schied­li­chen Lei­tungs­funk­tio­nen der Grup­pe tä­tig. Mitt­ler­wei­le ist mit San­jay, Ajay, Vi­noo, Remi, Dhee­r­aj und Shom auch die drit­te Ge­ne­ra­ti­on im Un­ter­neh­men tä­tig.

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