
27.01.2025 - Familienunternehmer des Jahres, News
Eines zeichnet Familienunternehmen seit eh und je aus: Der Faktor Mensch war und ist von immenser Bedeutung. Führung ist persönlicher, die emotionalen Bindungen zwischen Mitarbeitern und zu Kunden sind tiefer und langfristig stabiler als in großen Konzernen. Bisher sind es diese Beziehungsstärken, die mittelständische Unternehmen nachhaltig erfolgreich machen. von Patrick D. Cowden In Zeiten des … Weiterlesen
Eines zeichnet Familienunternehmen seit eh und je aus: Der Faktor Mensch war und ist von immenser Bedeutung. Führung ist persönlicher, die emotionalen Bindungen zwischen Mitarbeitern und zu Kunden sind tiefer und langfristig stabiler als in großen Konzernen. Bisher sind es diese Beziehungsstärken, die mittelständische Unternehmen nachhaltig erfolgreich machen.
von Patrick D. Cowden
In Zeiten des digitalen Wandels wird vieles, was sich bewährt hat, infrage und auf den Kopf gestellt. Immer schneller entwickeln sich Technologien und reißen ganze Märkte mit sich. Der Drang zur Modernisierung wächst, ergreift jedes Unternehmen. Wer sich nicht schnell genug verändert, so scheint es, gerät unweigerlich unter die Räder des Wettbewerbs.
Was bei aller Digitalisierung oft ins Hintertreffen gerät, ist der bisherige Erfolgsfaktor Mensch. Das sind die erfahrenen Mitarbeiter, die scheinbar so wenig in die neue digitale Welt passen.
Kein Wunder, dass Unternehmen den Fokus vor allem auf die In-tegration neuer digitaler Technologien richten, aber auch auf die Veränderung von Prozessen und Strukturen, die agiler und flexibler sein sollen, um den perma-nenten Wandel im eigenen Unternehmen abzubilden und anzutreiben. Was dabei oft ins Hintertreffen gerät, ist der bisherige Erfolgsfaktor Mensch. Da sind die erfahrenen Mitarbeiter, die scheinbar so wenig in die neue digitale Welt passen. Da sind die Kunden, die online kostensparender erreicht werden sollen. Da sind die Lieferanten und Business-Partner, die statt bei persönlichen Treffen per neuer digitaler Plattform effizienter eingebunden werden können.
Was dabei aus dem Blick gerät und was wir doch eigentlich wissen, wenn wir der leisen Stimme tief in uns selbst mehr Gehör schenken würden: Ob ein Unternehmen die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen besteht, wird vor allem eine Frage der Zusammenarbeit sein. Genauer gesagt: der Qualität der Zusammenarbeit.
Ob die Performance eines Unternehmen besser wird, die Innovationskraft steigt, Prozesse effizienter werden, eine Umstrukturierung gelingt, die Akquisition eines Unternehmens Synergien freisetzt oder eine neue Technologie erfolgreich implementiert wird – all das hängt wie jedes andere unternehmerische Großthema allein davon ab, wie gut die Menschen inner- und außerhalb eines Unternehmens mit- und füreinander arbeiten und zusammenwirken.
Keine neue Technologie wird die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, wenn Menschen nicht bereit sind, gemeinsam daraus das Beste zu machen. Keine Umstrukturierung führt je zum Ziel, wenn die Beteiligten über alle Hierarchieebenen hinweg nicht gemeinsam ein gleiches Zukunftsbild teilen und mit Begeisterung an einem Strang ziehen. Kein externer Berater und Experte kann dies leisten. Es sind die eigenen Mitarbeiter, Kollegen, Kunden, Lieferanten, die wissen, was ein Unternehmen tun muss, um all das meistern zu können.
Ob ein Unternehmen die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen besteht, wird vor allem eine Frage der Zusammenarbeit sein. Genauer gesagt: der Qualität der Zusammenarbeit.
Das hervorragende menschliche Miteinander ist bei vielen Familienunternehmen quasi in der DNA angelegt. Lassen wir es nicht zu, dass die vermeintliche Komplexität der anstehenden Herausforderungen uns in die Irre führt. Besinnen wir uns auf die Stärken der Vergangenheit und verbinden sie mit den Möglichkeiten der Zukunft im Hier und Jetzt.
Der Faktor Mensch wird nicht an Bedeutung verlieren. Im Gegenteil. Wenn wir aufgrund der Digitalisierung weniger direkte Kontakte etwa mit Kunden oder Kollegen anderer Standorte haben, wird die Qualität dieser persönlichen Begegnungen umso relevanter. Dafür aber braucht es vor allem eines: ein soziales Betriebssystem, welches das kollektive Potenzial der menschlichen Zusammenarbeit auf eine nie zuvor gekannte Art und Weise aktiviert.
Wie Matthias Mölleney und Prof. Dr. Sybille Sachs vom Institut für strategisches Management an der HWZ Hochschule für Wirt-schaft in Zürich in ihrem neuen Buch „Beyond Leadership“ dar-legen, gibt es Möglichkeiten, die Zusammenarbeit von Menschen auf ein neues, höheres Niveau zu heben. Sie präsentieren einen Ansatz, der langjährige Erfahrungen im Teambuilding mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Leader- und Followership verbindet. Im Fokus stehen dabei Werte wie Respekt, Wertschät-zung und Vertrauen. Fundamentale menschliche Eigenschaften, mit deren Hilfe wir unsere Vorstellung von Führung neu denken: als kollaborative, beziehungsintensive Führungskultur jenseits klassischer Hierarchien.
Sobald diese Art von Führungskultur zur neuen Normalität wird, werden alle Beteiligten gemeinsam innovativer, engagierter, motivierter, begeisterter, offener und lernfähiger als je zuvor. In kleinen Teams wie in ganzen Organisationen, von der Führung bis zu den Mitarbeitern, gegenüber Kunden, Lieferanten und Partnern.
Insbesondere in kritischen Situationen zahlt sich diese Art von Leadership aus, wie das Beispiel einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungs- und Treuhandfirma aus Zürich zeigt, die zuvor eine kleinere Firma übernommen hatte. Diese Übernahme war so gut wie gescheitert, weil es nicht gelungen war, die beiden sehr unterschiedlichen Unternehmenskulturen konstruktiv miteinander zu verbinden. Auf der einen Seite gab es eine sehr hohe Prozess- und Regelorientierung mit entsprechenden Standards und auf der anderen Seite eine sehr flexible, kundenorientierte Dienstleistungsausrichtung. Erst durch Anwendung eines komplett anderen Leadership-Ansatzes, des Beyond-Ansatzes, öffneten sich die beiden Belegschaften und ihre Führungskräfte füreinander, sie entdeck-ten ihre Gemeinsamkeiten, akzeptierten Unterschiede und fanden so den Weg, zukünftig konstruktiv miteinander an gemeinsamen Zielen zu arbeiten. Für den Geschäftsführer ist klar: „Ohne den neuen Beyond-Ansatz wäre die Fusion gescheitert. Erst jetzt ist bei allen die Motivation und die Bereitschaft da, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Es ist wie bei so vielen Fragen des Lebens: Am Ende liegt es an uns selbst, wie weit wir gehen und wie viel Mut wir aufbringen. Sicher, die Welt wird digitaler und komplexer. Doch gerade deshalb ist die einzigartige menschliche Fähigkeit, gemeinsam erfolgreich zu sein, mehr denn je gefragt. Die neue Qualität in der Zusammenarbeit erreichen wir aber nur, wenn wir die bisherige Führungskultur hinter uns lassen und einen neuen, konsequent kooperativen Ansatz entwickeln. Das eine geht nicht ohne das andere.
Sind wir bereit, eigene Grenzen zu überwinden, um eine neue Nor-malität in Führungsfragen zu entwickeln? Oder anders gefragt: Was sind uns die zukünftigen Erfolge der eigenen Organisation wert?
Mehr über die neue Art zu führen erfahren Sie im gerade beim SKV-Verlag erschienenen Buch „Beyond Leadership“ von Matthias Mölleney und Prof. Dr. Sybille Sachs oder beim INTES-Seminar „Führung neu denken“ am 18. August 2020 in Hamburg.
Der Text ist erschienen im INTES – UnternehmerBrief Ausgabe 03/2019.
Patrick D. Cowden war über 30 Jahre im Top-Management von internationalen Unternehmen wie Dell, Hitachi oder Cap Gemini. 2010 gründete er die Beyond Company. Er und seine Kollegen begleiten Unternehmen in die Organisationskultur der Zukunft nach dem Motto Better. Together.
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