PRESSEMITTEILUNG – Frauen in der Führung

Neue Auswertung: Nicht 29 Prozent, wie die Allbright-Studie bei den Top-100 Familienunternehmen offenbarte, sondern nur erschreckende 13,6 Prozent der Top-500 Familienunternehmen haben eine Frau in der Führung. Bonn, 05. Dezember 2020. Knapp 9 von 10 der Top-500 Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ha­ben kei­ne Frau in der Füh­rung, er­gab die ak­tu­ell Aus­wer­tung der Top-500 Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men in Deutsch­land durch die Wirt­schafts­prü­fungs- und … Weiterlesen

Neue Auswertung: Nicht 29 Prozent, wie die Allbright-Studie bei den Top-100 Familienunternehmen offenbarte, sondern nur erschreckende 13,6 Prozent der Top-500 Familienunternehmen haben eine Frau in der Führung.

Bonn, 05. Dezember 2020. Knapp 9 von 10 der Top-500 Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ha­ben kei­ne Frau in der Füh­rung, er­gab die ak­tu­ell Aus­wer­tung der Top-500 Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men in Deutsch­land durch die Wirt­schafts­prü­fungs- und Be­ra­tungs­ge­sell­schaft PwC und die IN­TES Aka­de­mie für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. „Das ist kein Schön­heits­fleck. Jetzt ist die Next Ge­ne­ra­ti­on ge­fragt die Un­ter­neh­men auch in die­sem Punkt in die Neu­zeit zu ho­len!“ for­dert der lang­jäh­ri­ge Ex­per­te für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men Dr. Do­mi­nik von Au.

Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men un­ter­lie­gen nicht der kürz­lich von der Bun­des­re­gie­rung be­schlos­se­nen Frau­en­quo­te. Denn die we­nigs­ten sind bör­sen­no­tiert oder mit­be­stimmt. „Die Quo­te ist ein rich­ti­ges Si­gnal, ob­wohl sie nicht an den Kern des Pro­blems geht, son­dern nur Sym­pto­me be­han­delt. Mit der ge­rin­gen At­trak­ti­vi­tät der MINT-Fä­cher bleibt ein gro­ßes struk­tu­rel­les Pro­blem. Bei vie­len an­de­ren Ur­sa­chen, wie der un­zu­rei­chen­den In­di­vi­dua­li­sie­rung von Ar­beits­zeit­mo­del­len und der schwie­ri­gen Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Be­ruf, kön­nen je­doch ins­be­son­de­re auch die Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men vor­an­ge­hen und von sich aus zei­gen, dass es bes­se­re Wege als die Quo­te gibt, dem wich­ti­gen Ziel der er­höh­ten Di­ver­si­tät in Füh­rungs­gre­mi­en nach­zu­kom­men.“

Denn Hand­lungs­be­darf be­steht hier ge­nau­so. Die Er­geb­nis­se der ak­tu­el­len Un­ter­su­chung sind ein­deu­tig, und lei­der ver­nich­tend: Le­dig­lich 13,6 Pro­zent der Top-500 -Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ha­ben min­des­tens eine Frau in der ope­ra­ti­ven Füh­rung. An­ders ge­sagt: 432 der 500 größ­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ha­ben eine rein mit Män­nern be­setz­te Ge­schäfts­füh­rung bzw. ei­nen rein männ­li­chen Vor­stand.

„Es gibt je­doch die be­grün­de­te Aus­sicht dar­auf, dass sich an die­sem Un­gleich­ge­wicht in den kom­men­den Jah­ren et­was än­dert“ sagt Dr. Do­mi­nik von Au und stützt sich da­bei auf die glo­ba­le Next­Gen-Stu­die 2019 von PwC, an der na­he­zu 1.000 Next­Gens (dar­un­ter ein Drit­tel Frau­en) teil­nah­men. „Es zieht die weib­li­chen Nach­fol­ger in Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men im­mer stär­ker in die Ver­ant­wor­tung“, so von Au. Ob Frau oder Mann, rund 81 Pro­zent von ih­nen stre­ben grund­sätz­lich eine – wie auch im­mer aus­ge­klei­de­te – füh­ren­de Rol­le im Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men an. Das gilt für die glo­ba­le Aus­wer­tung, aber auch für die Be­fra­gung un­ter deut­schen Next­Gens.

Auf­fäl­lig ist aber auch, dass weib­li­che Next­Gens in Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men sich we­ni­ger häu­fig als ihre männ­li­chen Kol­le­gen in der CEO-Rol­le se­hen. Mit Blick auf die kom­men­den Jah­re wol­len nach der PwC/​IN­TES-Un­ter­su­chung über 70 Pro­zent der männ­li­chen Next­Gens ganz kon­kret in eine CEO-Po­si­ti­on, aber nur rund 30 Pro­zent der weib­li­chen. Sie über­neh­men an­ders Ver­ant­wor­tung und se­hen sich ten­den­zi­ell eher in der Rol­le der ak­ti­ven Ge­sell­schaf­te­rin mit ei­ner Po­si­ti­on im Auf­sichts­gre­mi­um. Do­mi­nik von Au er­klärt: „Die weib­li­chen Next­Gens, die in sol­che Auf­sichts­gre­mi­en auf­rü­cken, soll­ten ihre star­ke Po­si­ti­on in die­sen Gre­mi­en nut­zen, um auf eine hö­he­re Di­ver­si­tät in der Ge­schäfts­füh­rung hin­zu­wir­ken“.  

Er ist über­zeugt: „Die Next­Gen kann der trei­ben­de Fak­tor für Ver­än­de­rung sein. Denn die Nach­fol­ge­rin­nen und Nach­fol­ger be­sit­zen die Fä­hig­keit zur scho­nungs­lo­sen Selbst­er­kennt­nis und den Mut, in der Ver­gan­gen­heit Be­währ­tes in Fra­ge zu stel­len und die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen ge­gen Wi­der­stän­de durch­zu­set­zen. Sie hat in mei­nen Au­gen längst ver­stan­den, dass es ohne Di­ver­si­tät kei­ne Zu­kunft gibt“.

Über Dr. Dominik von Au

Dr. Do­mi­nik von Au gilt als ei­ner der füh­ren­den Ex­per­ten für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men. Er ist Ge­schäfts­füh­rer der IN­TES Aka­de­mie für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und ver­ant­wor­tet als Part­ner den Be­reich Fa­mi­ly Busi­ness Go­ver­nan­ce-Be­ra­tung bei PwC. Sei­ne Lei­den­schaft und Ar­beits­schwer­punk­te lie­gen in der Un­ter­stüt­zung von Un­ter­neh­mer­fa­mi­li­en bei der Er­stel­lung von Fa­mi­li­en­ver­fas­sun­gen und in der Be­ra­tung stra­te­gi­scher Fra­gen aus der Ge­sell­schaf­ter­per­spek­ti­ve. Die Um­set­zung be­glei­tet er u.a. auch als Bei­rats­mit­glied in Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und Fa­mi­ly Of­fices und re­gel­mä­ßig auch als Spar­rings­part­ner der Next Ge­ne­ra­ti­on. Do­mi­nik von Au lebt und at­met Next­Gen – hu­mor­voll, im­mer auf Au­gen­hö­he. Da­mit hat er sich den Ruf er­wor­ben, „ei­ner der Top­be­ra­ter der Nach­fol­ge­ge­ne­ra­ti­on in un­se­rem Land“ (Ma­na­ger Ma­ga­zin) zu sein. Sein Leit­mo­tiv: „Wer die neu­en Un­ter­neh­mer*in­nen wei­ter­brin­gen will, muss sie in­spi­rie­ren. Und vor­an­ge­hen.“ Do­mi­nik von Au wirkt ak­tiv in be­deu­ten­den In­itia­ti­ven mit, z.B. im Prä­si­di­um der Kom­mis­si­on Go­ver­nan­ce Ko­dex für Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men und als Mit­glied der Ju­rys zur Wahl des „Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mers des Jah­res“ und des „Be­ren­berg-Prei­ses für un­ter­neh­me­ri­sche Ver­ant­wor­tung“.

Kontaktd.von.au@in­tes-aka­de­mie.de

Pressekontakt 
INTES Akademie für Familienunternehmen

Sa­bi­ne Strick
Tel.: 228/​854696-62
E-Mail: s.strick@in­tes-aka­de­mie.de

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